Tipps und Tricks für das Brompton, sinnvolle Erweiterungen
- Tragen am Sattel: Obwohl in allen Brompton-Prospekten abgebildet ist, dass die Leute das Brompton an der Nase des Sattels tragen, hat sich die Nase bei mir als Schwachstelle erwiesen: schon bald löste sich die Schaumstoffdecke von der tragenden Kunststoffform.
- Mit einem bisschen Sekundenkleber kriegt man das aber wieder recht gut hin. Aber bei mir entstand z.B. auch ein Riss im Schaumstoff auf der Seite der Sattelnase. Sicher ist der Sattel nicht von der höchsten Qualität, und speziell wenn man öfters lange Strecken fährt, sollte man sich einen besseren Sattel leisten.
- Aber man muss das Brompton nicht am Sattel tragen: wenn man es direkt am großvolumigen Rahmenrohr greift, so dass zwischen den Fingern die vordere Befestigung der Verstärkungsstrebe (zwischen Rahmenrohr und Sattelrohr) liegt, trägt es sich auch ganz angenehm.
- Anfangs erscheint einem das Tragen vielleicht noch schwer, schon nach wenigern Metern hat man einen „Brompton-Arm“, aber mit ein bisschen Training geht es dann leichter.
- Wenn man sich einen ganz neuen Sattel kaufen will, braucht man außerdem einen "Kloben"; das ist das Metallstück, das auf der Spitze der Sattelstütze sitzt und an dem die "Schienen" des Sattels festgeschraubt werden (kostet ca. 5 DM), denn die Befestigung des Brompton-Sattels ist inkompatibel zu normalen Sätteln. Wenn man eine Teleskopsattelstütze hat, kann man auch den oberen Teil der Sattelstütze komplett austauschen - das bringt aber IMHO keinen Vorteil.
- Um das Tragen angenehmer zu gestalten, kann man auch die Sattelnase mit etwas Schaumstoff auspolstern, damit sie ergonomischer ist. Vor allem, wenn man einen anderen Sattel installiert, ist das sinnvoll. Einfach aus Styrodur einen entsprechenden Einsatz schnitzen, festkleben und mit Isolierband umwickeln (außerdem macht sich dann ein Sattelüberzug gut): [Foto]
- Gepäckträgerrollen: An sich eine geniale Idee, dass man das Brompton im gefalteten Zustand auf den Gepäckträgerrollen hinter sich herziehen kann (mit dem Lenker als Deichsel). Aber die Rollen sind nicht ganz das Wahre.
- Das Modell T zieht sich dabei wesentlich besser als das Modell L, weil es einen Gepäckträger und somit vier (statt drei) Rollen hat; dadurch rollt es stabiler, das Vorderrad setzt nicht auf... allein schon deshalb lohnt es sich, einen Gepäckträger zu haben.
- Wenn beim Ziehen das Vorderrad auf dem Boden schleift, ist die Ursache wahrscheinlich, dass der Haken am Vorderrad, mit dem es an der Kettenstrebe eingehängt ist, zu weit nach oben gebogen ist. Einfach wieder zurechtbiegen - damit die Spitze des Hakens ungefähr auf Höhe der Vorderradnabe ist.
- Die Rollen sind zu klein, ganz klar. Die vorderen sind aus einem bescheuerten Hartplastik, die hinteren aus sehr weichem Gummi, und überhaupt viel zu klein (Michael: „Das sind ja nur bessere Gummiringe.“). Und wenn man das Fahrrad über auch nur leicht unebenen Boden zieht, dann reiben sich die Gummispanner des Gepäckträgers bei jedem Aufsetzer auf (Modell T). Darauf achten!
- Rollen austauschen: Ersatzrollen gibt es genug auf dem Markt, und es gibt ja auch keine besonderen Anforderungen, ein bisschen größer und nicht allzu hart wäre eben wünschenswert.
- Juliane Neuß bietet einen kompletten Austauschsatz an: vier kugelgelagerte Luxus-Rollen und dazu passende Schrauben, kostet 50 DM. Ich finde: lohnt sich trotzdem. Und ist billiger als der Austauschsatz von Voss.
- Wenn man größere Rollen installiert, hat das zwei Konsequenzen:
- Erstens ragen sie weiter über den Gepäckträger, behindern also u.U., wenn man etwas auf dem Gepäckträger transportiert.
- Zweitens: Im gefalteten Zustand reicht die (Standard-)Sattelstütze nicht mehr ganz bis zum Boden (gilt nicht für die Teleskop-Sattelstütze); d.h. das Brompton steht selbst mit komplett eingeschobener Sattelstütze nur auf den vier Rollen, und rollt deshalb z.B. in der S-Bahn leicht weg. Abhilfe: ein Sektkorken, der unten in der Sattelstütze steckt, und etwas herausragt, so dass bei komplett eingeschobener Sattelstütze das Brompton auch auf diesem Korken steht (und so wird auch das Ende der Sattelstütze geschont, falls sie doch bis zum Boden reicht).
- Klemmen an den Scharnieren lösen sich nur schwer: Ein bisschen Fett wirkt Wunder!
- Schaltung ist verstellt: Zum Einstellen reicht oft nicht, dass, wie in der Anleitung beschrieben, der rote Ring auf dem Schaltungskettchen im zweiten Gang gerade an der Nabenöffnung steht. Dann hilft nur Probefahren: wenn der erste Gang nicht drin bleibt oder der fünfte Gang schon in der Schalthebelstellung des vierten Gangs erreicht wird, dann muss das Schaltungskettchen etwas angezogen werden; wenn man Schwierigkeiten hat, den Schalthebel in den ersten Gang zu bekommen, dann muss das Kettchen etwas gelockert werden.
Damit man die alte Einstellung schnell wiederfindet, wenn man z.B. das Hinterrad zum Reifenflicken ausbauen muss, empfiehlt es sich, die richtige Stellung zu markieren. Z.B. mit einer Sprühfarbe die Einstellschraube ansprühen, was im Gewinde ist, bekommt keine Farbe ab.
- Schaltungsbereich ist zu klein: Da kenne ich fünf Möglichkeiten:
- Schlumpf Mountaindrive: ein zusätzliches Getriebe im Tretlager, geschaltet wird, indem man mit der Ferse einen Bolzen durch das Tretlager auf die eine oder andere Seite schiebt. Genial, aber sehr teuer. http://www.schlumpf.ch
- Es wird ein zusätzliches Kettenblatt installiert. Einen Umwerfer bei diesem Konstrukt zu installieren, könnte schwierig sein, aber man kann zumindest ein Stück Schlauch um die Kette tun, so dass man die Kette am Schlauch anheben und auf das andere Zahnrad setzen kann. Geht zwar nicht während der Fahrt, aber das ganze ist eine billige Möglichkeit, den Schaltungsbereich zu vergrößern. Wurde von „Rad-Häusl Edmund Bartsch“, Industriestraße 11a, D-86919 Utting am Ammersee angeboten. Keine Ahnung, ob die das immer noch anbieten, aber zumindest kann man dort nachfragen und sich Tipps holen.
- Wenn man dagegen das Kettenblatt mit den Tretkurbeln austauschen will, kann man gleich eine richtige Schaltung einbauen. Bei Channel Wasson gibt es ein Doppel-Kettenblatt mit Umwerfer, das auf Shimano Ultegra-Komponenten (das sind Rennradkomponenten) basiert.
- Man kann angeblich auch eine andere Nabe in das Hinterrad einbauen, muss aber dafür vorsichtig die Hinterradschwinge aufbiegen, weil alle anderen Naben breiter sind. Die 7-Gang-Nabe von Shimano ist ca. 1 cm breiter und bietet sich am ehesten an; die 7-Gang-Nabe von Sachs ist noch breiter. Angeblich hat sich jemand sogar eine Rohloff Speedhub (14-Gang-Nabenschaltung) einbauen lassen.
Zum Aufbiegen wurde mir gesagt: Man muss darauf achten, dass man die Schwinge vorne so einspannt, dass erst hinter dem kleinen Verbindungssteg gebogen wird (da sonst der Steg ausreißen könnte), dann beide Seiten gleichmäßig biegen, und schließlich die Ausfallenden passend zurückbiegen (damit sie wieder parallel sind).
- Jemand hat sogar eine 3x7-Gang-Schaltung eingebaut.
- Luftpumpe rostet: Wenn man oft bei nassem Wetter fährt, kann es leicht passieren, dass der Kolben der Luftpumpe rostet (zumindest bei der alten Zéfal-Pumpe mit flexiblem Anschlussschlauch) und die Pumpe so schwergängig wird. Mit einer Entrosterflüssigkeit, in die man die Pumpe eine Weile einlegt, kriegt man den Rost wieder einigermaßen weg, aber am besten sollte man schon vorher den Kolben vor Rost schützen (Rostschutzfarbe oder so).
- Beleuchtung: Dass die Produkte von Busch&Müller einen exzellenten Ruf haben, dürfte bekannt sein. Ich habe Folgendes installiert (und bin damit sehr zufrieden):
- Dynamo „Dymotec S6“: Ein super Gerät, fast lautlos, kostet kaum Kraft... problemlos zu installieren (man muss nur an der Dynamobefestigung ein bisschen rumbiegen). Ich benutze die Gummirolle (es ist aber noch eine Drahtbürsten-artige Allwetterlaufrolle mitgeliefert, die ich meinen Reifen nicht zumuten wollte). Den Anpressdruck kann man über eine Schraube einstellen.
- Scheinwerfer „Lumotec oval plus“: Halogenscheinwerfer mit Standlichtfunktion (Goldcap-Kondensator und weiße LED). Macht ein perfektes Licht, problemlos zu installieren, passt beim Falten nur haarscharf unter das Rahmenscharnier (scheuert beim Falten manchmal).
- Rücklicht „Seculite plus“: LED-Rücklicht mit Standlichtfunktion. Sehr schön hell; bei der Installation musste ich die Kunststoffhalterung der alten Lampe irgendwie zurechtsägen (ich glaube, ich musste einen Kunststoff-Pin entfernen). Und dann habe ich die Lampe mit Sekundenkleber auf die alte Halterung geklebt, hält bis jetzt problemlos.
- Tacho: Ich bin ein Fan von Sigma-Sport-Tachos. Zuerst hatte ich den drahtlosen Sensor, aber der braucht erstens Batterien, und zweitens merkte er nicht von alleine, wenn ich losfuhr (anders als in der Anleitung beschrieben; ich musste jedesmal den Knopf am Empfänger drücken). Jetzt habe ich wieder den normalen drahtgebundenen Sensor, und es funktioniert problemlos. Nur der Draht ist etwas knapp (klar, der Weg vom Lenker bis zum Vorderrad ist deutlich weiter als bei einem normalen Fahrrad); damit er beim Falten nicht abreißt, muss man ihn sehr sorgfältig verlegen.
- Lenker-Einrasthalter: Mir wurde erzählt, dass dieses Kunststoffteil, das im gefalteten Zustand den Lenker am Vorderrad hält, ein Verschleißteil ist; der das Teil an der Gabel leiert aus und bekommt Sprünge, der Lenker hält immer schlechter. Aber bei mir gibt es noch keine Probleme.
- Position der Bremsgriffe: Die meisten Fahrräder haben den Griff der Hinterradbremse auf der rechten Lenkerseite und die Vorderbremse links. Beim Brompton ist das umgekehrt. Wer nicht andauernd umdenken will, kann die Griffe problemlos vertauschen (alle Brems- und Schaltzüge links vom Lenker entlangführen!).
Aber man kann die Bremsgriffe kaum waagerechter stellen (auch wenn das angenehmer wäre) und auch den Lenker kaum mehr nach vorne neigen, weil es dann beim Falten Probleme gibt. Bei einem anderen Brompton-Besitzer (Gruß an Frank) habe ich gesehen, dass er die Klemmschraube (die den Lenker auf dem Steuerrohr festklemmt) durch einen Schnellspanner ersetzt hat, somit kann er die Lenkerneigung schnell anpassen.
- Kettenfett: Im gefalteten Zustand liegt die Kette zwar im Inneren des Brompton, so dass man eigentlich nie dreckige Finger bekommt; aber wenn man das Brompton irgendwo anketten will, bleibt nur das Rahmendreieck zwischen Rahmenrohr, Sattelrohr und Verstärkungsstrebe, das direkt neben dem Kettenblatt ist, und so macht man sich leicht das Schloss und dann die Finger dreckig. Daher: Statt normalem Kettenfett lieber ein Teflon-Spray nehmen, auch wenn es etwas teurer ist.
- Federung/irgendwas quietscht: Vielleicht ist es der Stift im Dämpfungselement? Ein bisschen ölen, dann sollte es weg sein. Das Dämpfungselement kann man übrigens austauschen, es gibt verschieden weiche Elemente zur Auswahl. Irgendwo habe ich etwas ganz raffiniertes gesehen: man nimmt ein weiches Dämpfungselement und schraubt eine Schlauchschelle herum; so kann man durch die Spannung der Schlauchschelle einstellen, wie hart die Federung sein soll.
- Bessere Federung: Kinetics bietet eine gefederte Sattelstütze an
- Übersetzungsverhältnis: Als ideale Kombination hat sich für mich das kleinere Kettenblatt zusammen mit dem kleineren Ritzel erwiesen. Während der Unterschied bei den Ritzeln nicht sehr groß ist, macht der Unterschied bei den Kettenblättern mehr als einen ganzen Gang aus. Mit dem großen Kettenblatt ist der 5. Gang so schwer, dass man ihn erst ab ca. 35 km/h nutzen kann, wann fährt man schon mal so schnell, zumindest in der Stadt. Bei der Umrüstung sollte man die Kette um ein paar Glieder kürzen/verlängern.
- Bremsen und Felgen: Ganz klar, die neuen Bremsen sind ein Muss zwar weiterhin Seitenzugbremsen, aber deutlich stabiler, besonders vorne (dual-pivot-Bremse), und bessere Bremshebel. Wer richtig gute Bremsen haben will, kann sich zumindest am Vorderrad Cantilever-Sockel anlöten lassen (das habe ich schon bei einigen Leuten gesehen; aber das sollte wohl jemand machen, der sich damit auskennt) und eine V-Brake installieren. Eine Umrüstung auf V-Brakes bietet Channel Wasson.
Allerdings: Beim Hinterrad hinterlassen die Bremsklötze schon nach wenigen tausend Kilometern ziemliche Spuren in der Felge (die Felge ist nicht mehr glatt, sondern leicht konkav nach innen gewölbt); vielleicht weil sich auf der kleinen Felge mehr Schmutz sammelt, der beim Bremsen wie ein Schleifpapier wirkt. Das sollte man im Auge behalten, damit nicht während der Fahr plötzlich die Felge durchgebremst ist und quasi explodiert. Möglicherweise sind weichere Bremsklötze ein Ausweg. Die Modelle von Koolstop werden in diesem Zusammenhang immer wieder empfohlen (z.B. die BMX-Bremsklötze von Koolstop passen perfekt; sie sind recht lang, aber gekrümmt, so dass sie sich an den kleinen Felgenradius anpassen).
Die Speichen sind übrigens bei den neuen L- und T-Modellen rostfrei, statt nur verzinkt.
- Sattelstütze sitzt nicht ganz fest: Wenn man einen Schnellspanner oft auf- und zumachen muss (wie bei der Sattelstütze), dann darf er nicht zu streng sitzen, damit das Öffnen keine Kraftübung ist. Daher kann es bei längeren Touren passieren, dass unbemerkt der Sattel immer tiefer rutscht, die Stellung der Beine wird ungünstiger, das Fahren wird mühsamer. Bei jeder Pause die Sattelhöhe mal nachkontrollieren, damit man sich nicht unnötig quält.
- Speichenreflektoren: Dazu kann ich nur sagen, dass sie sich praktisch nicht ohne Zerstörung entfernen lassen. Wenn man die Speichen austauschen muss, gleich ein paar neue Reflektoren einkalkulieren.
- Bremse ist schwergängig: Das kann am Bowdenzug liegen. Mit Öl fluten, und eine halbe Stunde warten, dann geht es deutlich leichter.
- Transportkapazität: Ortlieb-Satteltaschen kann man kaum sinnvoll am Gepäckträger befestigen, weil sie etwas zu lang sind und deshalb leicht am Boden anstoßen. (Im Gegensatz zum Brompton geht das beim Birdy schon, inklusive Lowrider kann man sogar vier Ortlieb-Taschen am Birdy befestigen - aber nicht voll beladen, weil der Gepäckträger das nicht aushält.) Aber es gibt andere Möglichkeiten:
- Kleinere Satteltaschen passen sehr wohl, z.B. die Taschen von Carradice: [Foto]
- Alternativ kann man auch am Sattel noch eine Tasche befestigen. Entweder hängt man die Tasche einfach an der Sattelnase ein - das geht aber nur, wenn der Sattel nicht zu sehr nach vorne geneigt ist - oder man befestigt Haken hinten am Sattel, so dass man eine Tasche oder einen Rucksack dort einhängen kann. [Foto]
- Aber auch einen Gepäckträger, den man an die Sattelstütze klemmt, kann man verwenden, und diesen mit richtig großen Satteltaschen betreiben, wie das Channel Wasson auf seiner Webseite vorschlägt.
- Selbst einen Anhänger zeigt Channel Wasson auf seiner Seite.
- Koffer: Auf Flugreisen will man sein Brompton vielleicht in einem Koffer mitnehmen. Von Samsonite gibt es ein Modell, das passt (siehe hier). Und damit der Koffer danach nicht stört, bietet Channel Wasson einen Umrüstsatz an, mit dem man den Koffer in einen Anhänger verwandeln kann.
Übrigens gibt es zwei Meinungen zur Verpackung für den Transport im Flugzeug: entweder sehr gut gepolstert und versteckt, damit nichts passieren kann und damit auch niemand auf die Idee kommt, für ein Fahrrad extra zu kassieren, oder praktisch unverpackt, damit jeder sehen kann, dass man dieses Teil nicht werfen sollte. Keine Ahnung, was besser ist.
- Lenker: Weil der Brompton-Lenker ein etwas schwammiges Fahrgefühl vermittelt (und nicht ohne Grund - bei mir ist er sogar gebrochen, siehe Pannen), möchte man ihn vielleicht austauschen. Eine gerade Lenkstange ist sehr viel steifer und sogar leichter (der Brompton-Lenker wiegt ca. 250 g, der Lenker meines Mountainbikes dagegen nur 170 g, und mit ihm hatte ich noch nie Probleme, im Gegensatz zum Brompton-Lenker). Je nachdem, ob man eine höhere oder tiefere Fahrposition bevorzugt, kann man eine mehr oder weniger gebogene Lenkstange nehmen. Sogar ein absolut gerader Lenker ist kein Problem; anfangs etwas ungewohnt, aber man gewöhnt sich in wenigen Tagen daran, und kann dank der sportlicheren Sitzposition etwas schneller fahren (weniger Luftwiderstand).
Nicht vergessen: Wenn man einen tieferen Lenker installiert, muss man erstens den Sattel stärker nach vorne neigen, und zweitens die Brems- und Schaltungskabel, die jetzt etwas zu lang sind, am Lenker z.B. mit einem Kabelbinder nach oben binden, sonst stören sie beim Falten.
- Handgriffe: Gute Handgriffe sind besonders auf schlechten Straßen von Vorteil, weil sie die Stöße vom ungefederten Vorderrad etwas schlucken. Ich habe mir die Biogrip-Griffe geleistet (ca. 50 DM), die durch ihre besondere Form verhindern, dass im Handgelenk Nerven eingeklemmt werden und sich somit auf langen Touren ein Taubheitsgefühl einstellt. Mit dem Brompton mache ich zwar keine langen Touren, aber es ist doch ein ganz anderes Fahrgefühl - speziell, wenn man einen tieferen Lenker eingebaut hat, wodurch sich das Körpergewicht mehr auf den Lenker verlagert.
- Faltpedal klappt gegen Rahmen/Speichen: Das Faltpedal besitzt leider keinen Anschlag beim Einklappen, so dass es entweder in die Speichen hineinklappt, oder gegen den Rahmen stößt und dort den Brompton-Aufkleber zerkratzt. Also muss so eine Sperre nachgerüstet werden: z.B. aus einem Stück dünnem Metallrohr, in das zwei Löcher gebohrt werden, so dass man einen Kabelbinder durch das Rohr schieben kann, der bei einem Loch hineingeht, am anderen Loch wieder hinaus, und dann um die Tretkurbel, so dass das Röhrchen auf der Rückseite der Tretkurbel sitzt. Mit etwas Kleber festmachen. Jetzt kann das Pedal nicht mehr ganz umklappen, sondern wird vom Röhrchen in der senkrechten Position gehalten. [Foto]
- Klemmen der Rahmenscharniere verdrehen sich: Weil der Faltvorgang an sich so schön schnell geht, nervt es, wenn andauernd die Klemmen an den beiden Scharnieren verdreht sind. Ich habe mir etwas gebaut, das die Klemmen gerade hält: aus Sperrholz habe ich mit einer Lochsäge ein Loch in der Größe des Rahmendurchmessers gebohrt, ein Stück Holz vom Rand des Lochs ausgesägt und dieses dann mit einem Kabelbinder, den ich mit Epoxydharz befestigt habe, am Rahmen neben dem Scharnier festgezurrt. [Foto]
- Getränkehalter: Falls man meint, einen Getränkehalter zu brauchen, bietet sich der "Beto BC-105C" an - das ist ein Halter mit Klemmbefestigung; wenn man ihn am Lenker befestigt, muss man ihn beim Falten nur mit einer Handbewegung umschwenken, damit er nicht stört. Zum Abnehmen muss man ihn etwas aufschrauben, weil die Klemme für das dicke Lenkerrohr etwas zu klein ist.