Brompton-Pannen

So genial das Faltkonzept und so praktisch das Brompton ist - die technische Umsetzung lässt oft stark zu wünschen übrig. Die Qualität vieler Komponenten ist einfach mies. Das ist sehr schade, weil erstens das Brompton nicht ganz billig ist (man sollte also eine gewisse Robustheit erwarten können; da gibt es das schöne Zitat: "An die Qualität denkt man noch, wenn man den Preis längst vergessen hat."), zweitens viele Teile speziell für das Brompton hergestellt werden (d.h. eine bessere Qualität hätte den Hersteller kaum mehr gekostet, aber als Kunde kann man die Teile nur mit großem Aufwand ersetzen) und drittens manche Schwachpunkte von vornherein klar und zu erwarten sind (oft fordert die Faltbarkeit ihren Tribut; zum Beispiel ist es klar, dass sich kleinere Felgen schneller abnutzen als große, entsprechend stabiler hätte man sie bauen müssen) - man hätte also darauf reagieren können.

Kurz gesagt: in mancher Hinsicht ist die Qualität wirklich ein - unnötiges - Trauerspiel. Auch wenn man viel fährt, bei Wind und Wetter, mit voller Kraft in die Pedale tritt und mit Tempo 30 durch die Stadt heizt, kann man erwarten, dass ein Fahrrad das aushält. Es ist ja kein ruinöser Downhill, sondern nur die normale Nutzung, gelegentlich hart, aber niemals rücksichtslos. Schade, dass es keine Konkurrenz gibt, dass dieses geniale Faltrad nur von dieser einen Firma gebaut wird.

Viele der Brompton-Pannen kommen daher, weil man nicht merkt, wenn etwas nicht stimmt, schleift oder auf andere Weise zerstörerisch wirkt. Erstens ist die Stop-and-Go-Fahrweise in der Stadt nicht gerade die schonendste Fahrweise, und zweitens merkt man dann weniger, wenn der Fahrwiderstand ungewöhnlich hoch ist - bei langsamer Geschwindigkeit ist es meist der dichte Verkehr, der einen aufhält, und bei schneller Fahrweise übersteigt der Luftwiderstand wegen der aufrechten Sitzposition schnell jegliche Reibung. Man spürt einfach nicht, wenn etwas reibt oder schleift.